Berufsbild Informatiker/in von heute
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Die Informatik ist ein sich rasant entwickelndes Gebiet, das mittlerweile in fast allen Branchen enormen Einfluss gewonnen hat und verschiedene praktische und theoretische Aspekte verbindet. Deswegen denken viele Schulabgänger darüber nach, ein Studium oder eine Ausbildung zum Informatiker zu absolvieren.
Zu den theoretischen Aspekten des Studiums gehören dabei beispielsweise die Modellierung von Prozessabläufen und Klassendiagrammen, sowie das Design von Kommunikations- und Rechennetzwerken; aber auch die Komplexitäts-, Berechenbarkeits- und Automatentheorie. Die Mathematik spielt vor allem mit den Bereichen der Graphentheorie, Logik und abstrakter und linearer Algebra eine große Rolle, aber auch die Algorithmik wird im Studium behandelt.
Auf der praktischen Seite des Studiums hingegen werden der grundlegende Aufbau von Datenstrukturen, Datenbanken und Datenbankmanagementsystemen und die Programmierung von Anwendungen mit verschiedenen Programmiersprachen und Entwicklungsumgebungen behandelt.
Zuletzt sind auch der Aufbau von Hardware, Betriebssystemen und die Elektrotechnik Teil des Studiums, sodass nach dem Abschluss ein umfangreiches Wissen über Hard- und Softwarekomponenten vermittelt wurde.
Ablauf und Voraussetzungen für ein Informatikstudium
Um Informatik studieren zu können, benötigt man Abitur oder Fachabitur. Meistens gliedert sich das Studium in sechs Semester bzw. drei Jahre zum Bachelor-Abschluss und anschließend weitere vier Semester bzw. zwei Jahre für einen Master-Abschluss. Das Studium ist meist modularisiert, sodass Spezialisierungen, besonders ab dem dritten Semester, möglich sind.
Wer sich für ein Informatik-Studium entscheidet, sollte Spaß und Interesse an Mathematik, Informatik und Physik besitzen und diese Fächer am besten auch in seiner Abschlussprüfung belegt haben. Außerdem sind technisches Verständnis, abstraktes Denken und logische Fähigkeiten wichtig, um das Studium erfolgreich durchzuführen.
Wenn man sich bereits mit einigen Programmiersprachen und Grundkonzepten im Bereich Datenstrukturen, Hard- oder Software beschäftigt hat, kann dies von Vorteil sein, ist aber nicht zwingend notwendig. Ein Informatikstudium kann auch als Fernstudium durchgeführt werden - man spricht dann von einem Informatik Fernstudium.
In der sich rasant entwickelnden Welt der Informatik sind außerdem Lernfreude und -bereitschaft, sowie Kreativität und eine schnelle Auffassungsgabe hilfreich. Zuletzt sollte man auch ein gewisses Maß an Ehrgeiz und Eigeninitiative besitzen, aber auch über soziale Kompetenzen, wie Teamfähigkeit, verfügen.
Abgrenzung zu einer Ausbildung als Informatiker
Anstatt eines Studiums der Informatik ist auch eine Ausbildung an einer Fachhochschule oder dualen Hochschule möglich. Als Voraussetzung genügt hier auch eine fachgebundene Hochschulreife.
Ein großer Unterschied zwischen Ausbildung und Studium ist, dass das Studium keine direkte praktische Erfahrung im Rahmen einer Unternehmensbetreuung bietet. Bei einer dualen Ausbildung arbeitet der Auszubildende in einem Ausbildungsunternehmen und erlernt theoretische Grundlagen in der Fachhochschule – das Studium hingegen bietet zwar auch praktische Kurse an, aber keine Erfahrung im Berufsalltag.
Außerdem ist das Studium oft umfangreicher und bezüglich mancher Gebiete, wie beispielsweise der Algorithmik und Mathematik, anspruchsvoller als eine Ausbildung.
Berufschancen in der klassischen Informatik
Wenige Unternehmen und Branchen kommen ohne Informatiker aus. Dabei kann man mit einem Studium als Informatiker sowohl als Anwendungsentwickler arbeiten oder neue Konzepte für elektronischen Datenverarbeitung oder Hard- bzw. Softwaresysteme entwickeln, als auch Unternehmen bei der Installation und Instandhaltung von internen Kommunikations-, Datenbank- oder anderen informationstechnischen Systemen unterstützen.
Generell besteht auch die Möglichkeit ein eigenes Unternehmen zu gründen oder sich im Rahmen der Softwareentwicklung oder Beratung selbstständig zu machen.
Dabei sind die Berufschancen mit Studium und Ausbildung ähnlich – zwar kann man mit einem Studium oft mit einem höheren Einstiegsgehalt rechnen, auf der anderen Seite suchen viele Unternehmen direkt Mitarbeiter, die bereits Erfahrung im Berufsalltag gesammelt haben, sodass an dieser Stelle eine Ausbildung vorteilhaft sein kann.
Fazit zum Berufsbild des Informatikers
Das Informatikstudium ist ein umfangreiches Studium, das gutes technisches Verständnis und Lernbereitschaft voraussetzt, dafür aber auch vielfältige Berufs- und Karrierechancen bietet und ein breitgefächertes Spektrum an praktischen und theoretischen Fähigkeiten vermittelt.
Hauptunterschied zu einer Ausbildung sind umfangreichere oder teils schwierige Studieninhalte – die auf dem Arbeitsmarkt von Vorteil sein können, dafür aber der Wegfall von Praxiserfahrungen, beispielsweise in einem Unternehmen.