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Was ist Wirtschaftsinformatik?

Die Wirtschaftsinformatik befasst sich unter anderem mit der Planung, Entwicklung und Implementierung, aber auch mit dem Betrieb und dem Einsatz von Informationssystemen in (Wirtschafts-)Unternehmen und zählt damit zur angewandten Informatik.

Das Forschungsgebiet entstand in den 1950er Jahren mit der Entwicklung der elektronischen Datenverarbeitung (EDV). Die verschiedenen Themen der Wirtschaftsinformatik, von Prozess- und Datenanalyse bis zu Design und Umsetzung von Infrastrukturen, waren zuerst ein Teil des Studiums der Betriebswirtschaftslehre.

1961 erschien das erste wissenschaftliche Werk unter dem Titel Betriebswirtschaftliche Grundlagen der automatisierten Datenverarbeitung von Bernhard Hartmann und in den folgenden Jahren stieg die Relevanz der Wirtschaftsinformatik an, sodass das Fachgebiet seit 1974 als eigenständiges Studium an zahlreichen Universitäten Deutschlands angeboten wird.

Aktuelle Relevanz der Wirtschaftsinformatik

Durch den wachsenden Einfluss von IT-Systemen im Berufsalltag und die immer umfangreicheren Möglichkeiten zur effizienten Datenverarbeitung und Prozessanalyse, ist die Wirtschaftsinformatik mittlerweile eine bedeutsame Wissenschaft.

Besonders wichtig ist sie für Unternehmen vor allem in der Aufbereitung und Analyse von Daten und Geschäftsprozessen, denn so können die internen Unternehmensstrukturen optimiert und das Treffen von Entscheidungen erleichtert werden. Unter anderem werden dazu Zukunftsprognosen aufgestellt und die Entwicklung des Unternehmens, aber auch des gesamten Wirtschaftsmarktes, analysiert.

Zudem ist es heutzutage kaum möglich, ein Unternehmen ohne geeignete Kommunikationsstrukturen zu führen. Dazu ist zum einen theoretische Vorarbeit durch Modellierung und Design und zum anderen eine praktische Umsetzung und Instandhaltung der Kommunikationssysteme notwendig.

Damit unterstützt die Wirtschaftsinformatik Unternehmen hinsichtlich ihrer Effizienz, Wirtschaftlichkeit, Organisation und Entwicklung.

Ausblick in die Zukunft der Wirtschaftsinformatik

In den letzten Jahren sind im Bereich der allgemeinen Informatik vor allem die Begriffe Big Data und Cloud Computing immer relevanter und bedeutsamer geworden. Das betrifft auch die Wirtschaftsinformatik:

Big Data bezeichnet die immer größere Datenmenge - beispielsweise durch Social Media und die stärkere Vernetzung der Gesellschaft -, mit der Unternehmen umgehen müssen. Dazu bedarf es effizienter Algorithmen und Strategien zur Datensammlung und -auswertung. So erhält auch die Algorithmik immer größeren Einzug in die Wirtschaftsinformatik.

Bei Cloud Computing hingegen werden IT-Infrastrukturen, also Rechen- und Speicherkapazitäten oder auch ausführbare Programme, durch das Internet oder andere externe Ressourcen zur Verfügung gestellt. Für Unternehmen sind dabei nicht nur die Migration von lokalen Rechenzentren in die Cloud, sondern auch die Auseinandersetzung mit Sicherheitsrisiken und die verschiedenen Aspekte der Nutzung, interessant.

Schlussendlich ist auch die Automatisierung von Prozessen und die Entwicklung immer eigenständigerer Software ein vielversprechendes Gebiet der Wirtschaftsinformatik, das in den nächsten sicherlich noch einige spannende Ergebnisse hervorbringen wird.

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