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Big Data

Der Begriff Big Data beschreibt die Auswertung großer Datenmengen. Die zu analysierenden Daten sind dabei durch ihren Umfang, ihre Komplexität oder ihre Veränderlichkeit extrem anspruchsvoll.

Mit herkömmlichen Methoden lassen sie sich kaum mehr nutzbar machen. Handelt es sich um personenbezogene Daten, bildet diese Einschränkung allerdings auch einen gewissen Schutz der Persönlichkeitsrechte, der durch Big Data entfällt. Datenschutzbeauftragte betrachten die Analyse deshalb eher kritisch.

Anwendungsbereiche für Big Data-Szenarien

Im zivilen Bereich sind es vornehmlich Bemühungen um die Verbesserung von Marketingstrategien, die mittels Big Data untersucht werden. Hierfür wird Marktforschung betrieben und das Kundenverhalten analysiert. Zugriffe auf Webseiten oder Online-Shops liefern die entsprechenden Daten und eignen sich vor allem im E-Commerce zur Optimierung der geschäftlichen Tätigkeit.

In der Forschung kommt Big Data beispielsweise in der Medizin zum Einsatz. Dabei wird eine Verbesserung der Diagnostik ebenso angestrebt wie die Vorhersagbarkeit von Epidemien.

Staatliche Stellen nutzen Big Data im Interesse der Terrorismusbekämpfung oder in der Kriminalistik. Im Gegensatz zu anderen Anwendern sind sie in der Lage auf Informationen zuzugreifen, die nicht aus eigenen Erhebungen stammen. Vorratsdatenspeicherung im Bereich der Telekommunikation ist hier ein gern zitiertes Beispiel, das wiederholt in die Kritik geriet.

Neuartige Analyseverfahren im Big Data-Umfeld

Die rechnergestützte Auswertung der Daten geschieht mithilfe neu entwickelter Software. Im Vergleich zu bisherigen relationalen Datenbanksystemen zeichnet sie sich durch schnelleren Datenimport aus oder gibt kürzere Antworten auf komplexe Abfragen zurück.

Die Ergebnisse erscheinen in Form einer farbigen Grafik, die anschließend zu interpretieren ist. Aktuell existieren Anwendungen aus dem Open-Source-Bereich neben kommerziellen Programmen.

Chancen und Risiken von Big Data

Wie bei jeder Analyse besteht auch bei Big Data die Gefahr, Ergebnisse fehlerhaft zu interpretieren. Hier wie überall entscheidet primär die Qualität der Fragestellung über den Wert der Resultate. Ableitungen aus Fehlinterpretationen betreffen nicht nur Einzelne, sondern könnten globalen Einfluss haben.

In vielen Bereichen hingegen kann die beschleunigte Auswertung von großen Datenmengen einen zeitlichen Vorsprung darstellen. Aufgrund einer Berechnung aus 2011 gehen Insider heute davon aus, dass es alle zwei Jahre zu einer Verdopplung des weltweiten Datenvolumens kommt.

Industrie und Forschung würden von der Nutzbarmachung profitieren. Gleichzeitig liefert Big Data allerdings auch die notwendigen Analysen für einen missbräuchlichen Einsatz.

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